Schäden an Buchen: Von der Mutter des Waldes zum Sorgenkind

Schäden an Buchen
Schäden an Buchen, Bildnachweis: Kreisforstamt

In den vergangenen Jahren galt die Fichte als Symbol dafür, dass es dem Wald in Anbetracht der heißen und trockenen Jahre nicht gut geht. Doch nicht nur die Fichte leidet darunter. In den Dürrejahren seit 2018 sind auch bei der Buche massive Schäden aufgetreten. 

Wo man einst glaubte, dass sich die Buche bei den Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, relativ stabil hält, zeigen heutige Waldbilder etwas anderes, das es zuvor in diesem Ausmaß noch nicht gegeben hat: beginnend bei unzureichend belaubten Ästen, Pilz- und Käferbefall, wie auch abplatzender Rinde, bis hin zu absterbenden Kronen. Dabei sind nicht nur alte Buchen im Kronendach betroffen. Auch Buchen im Unter- und Zwischenstand und selbst die Naturverjüngung zeigen teilweise Schäden auf. Dennoch sind es hauptsächlich ältere Buchen über 60 Jahre, die durch Hitze und Trockenheit Schaden nehmen.

Der Buche geht es schlecht. Das ist im Landkreis Konstanz an vielen Stellen zu beobachten. Ungewöhnlich früh haben Buchen bereits ihr Laub abgeworfen – eine typische Stressreaktion, die auf Wassermangel hinweist. Durch extrem heiße Tage im vergangenen Sommer haben Buchen viel Wasser verloren, das sie durch ihre Wurzeln aufgrund der Trockenheit nicht schnell genug wieder aufnehmen konnten. Um nicht weiter auszutrocknen, haben die Buchen dabei vorzeitig ihre Blätter abgeworfen. Klingt erstmal klug, doch das ist mehr eine Erscheinung des Verdurstens als eine aktive Entscheidung. Hierbei gehen Buchen ein weiteres großes Risiko ein. Durch den frühzeitigen Blattabwurf können sie keine Photosynthese mehr betreiben und dadurch weniger Zucker einlagern. Da dieses Jahr nicht das einzige trockene Jahr ist, sondern bereits mehrere voraus gingen, wird der Druck auf die Buchen immer größer und es bleibt fraglich, ob und wie gut sie sich erholen können, wenn die nächsten Sommer nicht kühler und nasser werden. Laut Prognosen der Wissenschaft werden diese Hitze- und Dürreereignisse mindestens gleich häufig oder auch häufiger, intensiver und länger andauernd auftreten können.

Verantwortlich sind dabei nicht die Waldbesitzenden oder das Forstpersonal, sondern viel mehr die sich verändernden Klimabedingungen. Ob und wie die Bewirtschaftung von betroffenen Flächen erfolgen kann, ist im Einzelfall unterschiedlich zu bewerten. Es gilt aber, dass ältere Buchenbestände, die bereits Schäden aufweisen, nicht weiter aufgelichtet werden sollen.