Von diesen Ästen geht tödliche Gefahr aus!

Wenn Buchen zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden.

Fällung geschädigter Laubbäume ist Aufgabe von Profis! 

Dürregeschädigte Buchen sind in manchen Gegenden des Landkreises Konstanz keine Seltenheit mehr. In den vergangenen Trockenjahren seit 2018 ist es deutlich ersichtlich geworden, dass Buchen großem Stress ausgesetzt sind. Zusätzlich sorgten Pilz- und Insektenbefälle für eine weitere Schwächung. Für die Fällung solcher Buchen ist eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Baumbeurteilung erforderlich.

Abgestorbene Kronenteile, schwarzer Schleimfluss, aufgeplatzte oder abfallende Rindenstücke sind Anzeichen dafür, dass eine Fällung schnell zur Gefahr werden kann. Bei diesen Merkmalen ist es das oberste Gebot beim Fällvorgang Abstand zu diesem Baum zu halten. Denn auch noch grün belaubte Äste können bereits durch Pilzbefall eine geringere Festigkeit aufweisen und herabstürzen. Sobald im Wald gearbeitet wird, muss die Arbeitssicherheit von höchster Bedeutung sein. Schon ein armstarker Astteil von nur einem Kilogramm Gewicht, der aus der Krone herunterfällt, durchschlägt den Helm und verursacht tödliche Kopfverletzung.

Für die Fällung von dürregeschädigten Buchen gibt es verschiedene Arbeitsverfahren, die je nach Situation und gegebenen Bedingungen eingeschätzt werden müssen. Das muss unbedingt den hierfür speziell geschulten Profis überlassen bleiben. Lebensschutz geht vor. Entscheidend ist, dass keine Keile geschlagen werden. Die Erschütterungen beim Keilen lösen die Abbrüche der Dürräste aus.
 
Bei den unterschiedlichen Holzernteverfahren weist die Fällung der geschädigten Buchen mit einem Harvester das geringste Risiko auf. Niemand außer dem Harvesterfahrer befindet sich in der Gefahrenzone und dieser ist in der Fahrerkabine des Harvesters gut geschützt.

Die Maßnahmenhierarchie ist für die Arbeitssicherheit unerlässlich.
Die Maßnahmenhierarchie ist für die Arbeitssicherheit unerlässlich.                                                                                              Bildnachweis: LWF Merkblatt 53 - 06/23


Ist es aus finanziellen oder organisatorischen Gründen nicht möglich, die betroffenen Bäume mit einem Harvester zu fällen, ist das zweitsicherste Verfahren die Fällung mit Hilfe der Seilwindenunterstützung. Hierbei befindet sich die arbeitende Person nur anfangs (für die möglichst hohe Anbringung des Windenseils und die ersten Schnitte mit der Motorsäge) am Gefahrenort Baum. Nach den erforderlichen Schnitten am Baum befindet sich die arbeitende Person während der gefährliche Fällung in ausreichender Entfernung. Für den Seilwindeneinsatz gibt es eine Hilfstabelle für die  Einschätzung der benötigten Zugkraft (Calmbacher Tabelle). In Abhängigkeit der Baumdimension, Baumneigung, Baumartengruppe und Seilanschlaghöhe kann die richtige Windenzugkraft ermittelt werden.

Falls die ersten beiden Verfahren nicht zur Wahl stehen, ist es auch möglich dürregeschädigte Buchen mit Hilfe eines fernbedienbaren Fällkeils zu Fall zu bringen. Auch dabei ist die fällende Person in sicherer Entfernung vom Baum. Weist die Buche allerdings Anzeichen auf Fäule auf, ist von der Fällung mit Hilfe eines Fällkeils abzuraten, da die Fasern dem Druck des Keils eventuell nicht standhalten können, der Keil sich ins geschädigte Holz drückt und der Baum nicht vom Keil angehoben werden kann. In solchen Fällen muss auf die seilwindenunterstütze Fällung zurückzugegriffen werden.

Höchste Gefahr!
Bildnachweis: Waldarbeitsschule Königsbronn, Schraitle
Diese Arbeitsmittel müssen zur Verfügung stehen!
Diese Arbeitsmittel müssen zur Verfügung stehen!                                                                                                                                                                                                                           Bildnachweis: Waldarbeitsschule Königsbronn