Milde Temperaturen führen zu früher Borkenkäferaktivität im Wald
Der auf Fichten spezialisierte Borkenkäfer ist in den letzten Jahren Hauptverursacher immenser Schäden und schwärmt derzeit durch die Wälder. Diese frühe Entwicklung beobachtet das Kreisforstamt mit Sorge und ruft zu schnellem Handeln auf, insbesondere auch in den Privatwäldern.
Das Kreisforstamt warnt davor, die Bedrohung durch den Borkenkäfer zu unterschätzen. Regelmäßige Kontrollen im Abstand von etwa zwei Wochen in den Wäldern sind nun wichtig. Bereits bei Temperaturen über 16 Grad Celsius können die Käfer aktiv werden. Besonders gefährdet sind die im letzten Jahr durch Sommerstürme und Schneebruchereignisse vorgeschädigten Bestände.
Frühzeitige Anzeichen für einen Befall durch den Buchdrucker sind unter anderem Harztropfen oder Harzfluss am Stamm, oft am Kronenansatz. Einbohrlöcher, manchmal mit harzverklebtem Bohrmehl bedeckt, sowie braunes Bohrmehl hinter Rindenschuppen oder am Stammfuß sind ebenfalls Hinweise auf einen Befall. Auch sogenannte Rindenspiegel oder Spechtabschläge größerer Rindenstücke können ein Zeichen dafür sein, dass der Käfer sich bereits im Larvenstadium befindet.
Spätere Anzeichen eines Befalls sind der Abfall grüner Nadeln am Boden, eine Kronenverfärbung von fahlgrün über rot bis braun sowie großflächiger Rindenabfall. Letzteres deutet meist darauf hin, dass der Käfer bereits ausgeflogen und die Sanierung nicht mehr effektiv ist.
Aktuell ist der Käfer besonders am liegenden Holz und in Poltern leicht nachweisbar. Es gilt nun, die erste Generation abzuschöpfen, um eine explosionsartige Vermehrung zu verhindern. Ein Käferweibchen kann im Laufe eines Sommers bis zu 100.000 Nachkommen hervorbringen. Im Rahmen der Bekämpfungsmaßnahmen müssen befallene Bäume gesucht, gefällt sowie durch Entrindung, Abtransport, Trockenlagerung außerhalb des Waldes oder im Notfall gezielte Spritzungen unschädlich gemacht werden.
Das Kreisforstamt Konstanz appelliert an alle Waldbesitzer, aktiv zur Bekämpfung des Buchdruckers beizutragen, um die Wälder langfristig zu schützen und gesund zu erhalten. Die Revierleitenden vor Ort stehen den Privatwaldbesitzerinnen und -besitzern beratend und unterstützend zur Seite.