Inklusionspreis

Der Landkreis Konstanz verleiht seit 2017 jährlich einen Inklusionspreis in den drei Kategorien Wohnen, Bildung/Arbeit und Freizeit. Das Preisgeld beträgt insgesamt 6.000 €.

Teilnahmeberechtigt sind Vereine, Initiativen, Netzwerke, Selbsthilfegruppen, freie und öffentliche Träger, Verbände, Bildungseinrichtungen und Firmen, deren Aktivitäten im Landkreis Konstanz stattfinden.
Ziel des Preises ist es, über neue Wege zur Inklusion nachzudenken und das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung zu schärfen, damit das gemeinsame Leben von Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich wird. Es sollen Projekte ausgezeichnet werden, die den Prozess der Inklusion auf örtlicher Ebene aktiv fördern.

Bewerbungsschluss ist jeweils der 30. September eines Kalenderjahres.

Die weiteren Voraussetzungen und das Prozedere bezüglich der Verleihung des Inklusionspreises erfolgen nach folgenden Richtlinien:

Richtlinien für die Verleihung des „Inklusionspreises Landkreis Konstanz“

1. Präambel
Die Inklusion, d. h. die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung, ist ein wichtiges sozialpolitisches Anliegen. Die Umsetzung der Inklusion steht aber noch am Anfang eines langen Prozesses. Der Landkreis Konstanz will diese Entwicklung unterstützen und fördert deshalb inklusive Konzepte, die es ermöglichen, dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich zusammen leben, lernen, wohnen und arbeiten. Dazu wird ein jährlicher „Inklusionspreis Landkreis Konstanz“ verliehen.

2. Gegenstand
Ausgezeichnet werden laufende Maßnahmen, Projekte und Initiativen, die den Inklusionsgedanken in vorbildlicher Weise fördern und umsetzen. Der Inklusionspreis wird für folgende Kategorien/Bereiche vergeben:
· Wohnen
· Arbeit/Bildung
· Freizeit
Die Jury entscheidet nach Qualität der Anträge über die Aufteilung des Preisgeldes in Höhe von derzeit 6.000 € auf die einzelnen Kategorien.

3. Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt sind Vereine, Initiativen, Netzwerke, Selbsthilfegruppen, freie und öffentliche Träger, Verbände, Bildungseinrichtungen und Firmen, deren Aktivitäten im Landkreis Konstanz stattfinden.

4. Bewerbungsverfahren
Die Jury ist berechtigt, die Ausschreibungskriterien der aktuellen Situation anzupassen. Die Bewerbung erfolgt mittels eines Bewerbungsbogens. Die Bewerbung muss neben den Angaben zum Bewerber insbesondere Angaben zur einge-
reichten Maßnahme, Projekt bzw. Initiative und deren Umsetzung enthalten. Der Bewerbungsbogen kann über die Homepage des Landkreises Konstanz abgerufen werden.
Bewerbungsschluss ist jeweils der 30. September eines Jahres, erstmals der 30.09.2017.

5. Vergabeverfahren
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury. Diese besteht aus 7 Personen:
· Sozialdezernent (Vorsitz)
· Behindertenbeauftragter des Landkreises
· Je ein Vertreter, der von den im Kreistag vertretenen Fraktionen benannt wird.
Die Einsetzung der Jury sowie das Ausscheiden eines Mitglieds/eine Nachbesetzung obliegen dem Kreistag.

Der Vorsitzende der Jury sichtet die Bewerbungen unter Hinzuziehung des Behindertenbeauftragten des Landkreises und unterbreitet der Jury einen Vorschlag für die Preisverleihung.
Dazu lädt er deren Mitglieder mindestens 10 Tag vor dem jeweiligen Sitzungstermin ein. Eine elektronische Einladung ist zulässig. Die Jury wählt mit Stimmenmehrheit.

Die Preisträger werden in der jeweils letzten Sitzung des Kreistages im Dezember eines jeden Jahres prämiert, erstmals am 18.12.2017.

Die Jury ist berechtigt, dem Kreistag bezüglich des Rahmens der Verleihung auch andere, geeignete Verleihungsformen vorzuschlagen.
Konstanz, den 27. Juli 2020
 

Mit der Teilnahme am Wettbewerb erklärt sich die Bewerberin beziehungsweise der Bewerber mit den Datenschutzbedingungen des Landkreises Konstanz einverstanden. Mehr Informationen zum Datenschutz finden Sie unter www.Datenschutzhinweise.LRAKN.de

Gewinner des Inklusionspreises 2023

Inklusionpreis, Projektorbild
© Nina Löbe-Breimaier

Am 21. März wurde der Inklusionspreis 2023 an sechs gemeinnützige Projekte vergeben. Mit dem Preis werden Initiativen ausgezeichnet, die in besonderer Weise zu mehr Inklusion im  Landkreis Konstanz beitragen.
Der erste Landesbeamte und stellvertretende Landrat Philipp Gärtner verlieh am 21. März im Zunftsaal des Rosgartenmuseum Konstanz den Inklusionspreis 2023 an sechs Projekte aus dem Landkreis.


Mit dem Preis werden seit 2017 jährlich lokale Initiativen finanziell in einer Höhe von 750 bis 1500 Euro gefördert, die den Prozess der Inklusion aktiv vorantreiben und so einen Beitrag zu einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe für Menschen mit Behinderung leisten. Insgesamt stellt der Landkreis für die inklusiven Projekte jährlich 6.000 Euro zur Verfügung.
Das Spektralkräfte-Netzwerk Autismus erhielt den Preis für das Projekt „Inklusives Nachwandern für Jugendliche mit und ohne Autismus“. Mit Ihrem Projekt ermöglichen sie die Teilhabe von Jugendlichen im Autismus-Spektrum am sozialen Freizeitleben durch eine Nachtwandergruppe für Jugendliche mit und ohne Autismus.
Bei dem ebenso ausgezeichneten Projekt „Galerie mit Nebenwirkung“ des Diakonische Werk Konstanz hat das Kunstprojekt einen lebendiger Begegnungsraum für Menschen mit und ohne psychischer Erkrankung eröffnet.
 
Auch der Turnverein Radolfzell wurde für das Projekt „Sportgruppe – Die bunten Bären“ gewürdigt.
Die „Bunten Bären“ sind eine neu gegründete Gruppe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die unter dem Motto „Jeder ist besonders – gemeinsam sind wir stark“ unter Anleitung einer Zirkuspädagogin und einer Erzieherin gemeinsam ohne Leistungsdruck Sport machen.
 
Der Verein „Hoppetosse – Wings for handicappped“ erhielt den Inklusionspreis für das Projekt „Flügel für Menschen mit Behinderung“. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Wasserschutzpolizei Konstanz bietet der Verein seit 2004 Bootsfahrten mit der Hoppetosse für Menschen mit Behinderung an.
 
Ferner geht der diesjährige Inklusionspreis an die drei Projektpartner: den Behindertenbeauftragter der Stadt Konstanz, die SUP-Station Horn und den Verein KoRolli Konstanz für das Projekt „Inklusion auf dem Bodensee“. Ihnen gemeinsam ist es gelungen, ein SUP-Board zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern angepasst ist.
 
Das Projekt „Das Rosgartenmuseum – ein inklusiver Lern- und Begegnungsort“ des Rosgartenmuseum Konstanz erhielt den Preis für die vorbildhafte Weise der Entwicklung mehrerer Angebote, um Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigungen eine Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen.
 
Gratulation an alle Preisträger!

Gewinner des Inklusionspreises 2022

Die Preisträger, die diesjährige Jury sowie der Sozialdezernent und der Landrat präsentieren sich gemeinsam nach der Preisverleihung zum Inklusionspreis. Sie stehen nebeneinander zeigen ihre Urkunden.
Preisverleihung Inklusionpreis 2022

Am 7. März wurde der Inklusionspreis 2022 an sechs gemeinnützige Projekte vergeben. Mit dem Preis werden Initiativen ausgezeichnet, die in besonderer Weise zu mehr Inklusion im Landkreis Konstanz beitragen.
 
Landrat Zeno Danner verlieh am 7. März im Landratsamt Konstanz den In­klusionspreis 2022 an sechs Projekte aus dem Landkreis. Mit dem Preis wer­den seit 2017 jährlich lokale Initiativen finanziell in einer Höhe von 750 bis 1500 Euro gefördert, die den Prozess der Inklusion aktiv vorantreiben und so einen Beitrag zu einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe für Menschen mit Behinderung leisten.
 
Uli Schiepe vom Turnverein Konstanz e.V. erhielt den Preis für das Projekt „Buddy Sportabzeichen“, das es Menschen mit Behinderung ermöglicht, ge­mein­sam mit einer Person ohne Behinderung das Deutsche Sportab­zeichen abzulegen. Bei dem ebenso ausgezeichneten Projekt „Inklusives Spielefest“ des Rugby Club Konstanz e.V. kommen Menschen mit und ohne Behinde­rung beim Sport zusammen. Auch „Behindertensport macht Schu­le“, ein Projekt des Heinrich-Suso-Gymnasiums, wurde dafür gewür­digt, dass es Schüler­innen und Schülern die Möglichkeit gibt, selbst einmal einen Roll­stuhl zu benutzen und sich mit Menschen, die auf einen Rollstuhl ange­wie­sen sind, auszutauschen. Save me Konstanz e.V. und KoRolli Konstanz e.V. erhielten den Inklusionspreis für ihr gemeinsames Projekt „Welt der Bewe­gung – Welt der Begegnung“. Den Ausgangspunkt der Zu­sammen­arbeit bil­det ein von der Save-me-Radwerkstatt aufbereitetes Hand­bike, das KoRolli übergeben wurde. KoRolli zeigte sich wiederum mit einer Geld­spende an Save me erkenntlich. Unter dem Titel „beeten & jäten – Der in­klu­sive Gar­ten­­trupp“ verrichten acht Menschen mit geistiger Behin­derung unter Anlei­tung von Fachkräften verschiedene Gartenarbeiten und halten so im Rah­men des gleichermaßen ausgezeichneten Projekts des Caritas­verbands Singen-­Hegau e.V. die Grünflächen im Landkreis instand. Das Pro­jekt „Bio­hotel und Gast­haus Seehörnle“ der Inklusionsbetriebe Caritas Konstanz gGmbh bietet Arbeits- und Prakti­kums­plätze für Menschen mit Behinderung an und erhielt dafür den Inklusionspreis.

Gewinner des Inklusionspreises 2021

Die Preisträger, die Jury sowie Sozialdezernent Stefan Basel und Landrat Zeno Danner zeigen sich gemeinsam im Landratsamt und präsentieren ihre Urkunde für den Inklusionspreis 2019.
Preisverleihung Inklusionspreis 2021

Trotz der Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, konnten der Caritasverband Singen-Hegau e.V. und der Caritasverband Konstanz auch während dieser schwierigen Zeit wertvolle Projekte zur Förderung von Inklusion realisieren. Hierfür wurden sie mit folgenden Projekten mit dem Inklusionspreis ausgezeichnet:

Das Projekt „CARIFÉ – Frisch gebrühte Inklusion“ des Caritasverbands Singen-Hegau e.V. bietet seit seiner Wiedereröffnung einen integrativen Lern- und Arbeitsort in der Gastronomie. Menschen mit und ohne Behinderung erhalten hier die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Das Projekt umfasst Praktika, Erprobungsphasen sowie dauerhafte Arbeitsplätze, die durch fachliche und pädagogische Begleitung unterstützt werden. Die Infrastruktur wurde dabei bewusst inklusiv gestaltet: Die Speisekarten sind in leichter Sprache beschrieben und bebildert, und die Räume sind barrierefrei zugänglich.
Ein weiteres wichtiges Projekt in dieser Zeit war das „Recovery-basierte Jobcoaching als Motor für Inklusion“ des Caritasverbands Konstanz. Dieses Jobcoaching richtet sich besonders an Menschen mit psychischen Erkrankungen, die während der Pandemie noch stärker belastet wurden. Mithilfe des Recovery-Ansatzes wurde ein unterstützendes Netzwerk aufgebaut, das den Betroffenen hilft, ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren und nach der Krise wieder den Weg ins Arbeitsleben zu finden. Durch die enge Zusammenarbeit mit Therapeutinnen und Therapeuten sowie anderen Fachkräften konnte dieses Projekt die Teilhabe am Arbeitsmarkt für Menschen mit psychischen Erkrankungen auch in schwierigen Zeiten sichern.

Gewinner des Inklusionspreises 2020

Die Taxi Müller GmbH Konstanz hat mit ihrem Projekt „Rollstuhl-Inklusionstaxi“ die Mobilität von Menschen mit körperlicher Behinderung erheblich gefördert. Der Fuhrpark wurde um einen umgebauten VW Caddy Maxi erweitert, um den Transport von Rollstuhlfahrenden zu ermöglichen. Dieses Angebot kommt insbesondere den Teilnehmenden der inklusiven Singgruppe der Caritas Konstanz sowie Schülerinnen und Schülern der Buchenbergschule zugute, die zur Reittherapie gefahren werden. Die Stadt Konstanz unterstützt dieses Projekt, indem sie die höheren Taxigebühren durch ein Gutscheinsystem ausgleicht.

Mit dem Projekt „Inklusives Hospiz-Speise-Team“ des Caritasverbands Singen-Hegau e. V. wurde ein einzigartiges Konzept umgesetzt, bei dem Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sich in einem Team engagieren und ihre individuellen Stärken einbringen können. Das Team koordiniert die tägliche Lieferung von Mittagessen an Hospizgäste und übernimmt die Verwaltung von Dienstplänen sowie das Fahren des Warmhaltewagens. Der inklusive Ansatz fördert das ehrenamtliche Engagement und stärkt die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung.

Der Netzwerk Arbeit für Menschen mit psychischer Erkrankung organisierte den Aktionstag „DUOday“, der Menschen mit Behinderung einen niedrigschwelligen Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. An diesem Tag arbeiteten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung als „Duo“ in verschiedenen Betrieben wie Arztpraxen, Drogerien und Werkstätten. Das Projekt kam besonders gut an und zeigte, dass Unternehmen, die normalerweise keine Praktikanten einstellen, großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung erkennen.

Der Caritasverband Konstanz führte das Projekt „Inklusion auf dem Arbeitsmarkt in Zeiten von Corona“ durch, um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie zu unterstützen. Trotz der Herausforderungen, wie das Tragen von Masken und strenge Hygieneregeln, konnten Praktika in Altenpflegeheimen erfolgreich durchgeführt werden. Das Job-Coaching und die inklusionsfreundliche Haltung der Betriebe trugen entscheidend dazu bei, dass die Praktikantinnen und Praktikanten ihre Arbeitsplätze auch in dieser schwierigen Zeit erhalten konnten.

Gewinner des Inklusionspreises 2019

Die Preisträger des Inklusionspreises 2019 posieren gemeinsam mit der Jury und Landrat Zeno Danner bei der Preisverleihung im Landratsamt. Alle stehen in einer Gruppe und die Preisträger zeigen ihre Urkunden.
Preisverleihung Inklusionspreis 2019

Sechs beeindruckende Projekte wurden ausgezeichnet, die sich durch außergewöhnliche Ansätze in der Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung auszeichnen.

Der Caritasverband Singen-Hegau e. V. initiierte mit dem Projekt „Wortwechsel“ ein Übersetzungsbüro für Leichte Sprache. Ziel dieses Projekts ist es, Kommunikationsbarrieren abzubauen und mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung sowie für Personen, die Schwierigkeiten mit der üblichen Sprache haben, zu ermöglichen. Dabei wird die Kommunikation durch eine zertifizierte Übersetzerin in Leichte Sprache erleichtert, die dann von qualifizierten Prüferinnen und Prüfern mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen überprüft wird.

Das Projekt „Farben berühren“ der Christlichen Schule und Kita im Hegau ist ein interaktives, künstlerisches Projekt, das Schülerinnen und Schülern ab der 3. Klasse mit den Themen Vielfalt, Individualität und Einschränkungen vertraut macht. In Zusammenarbeit mit Seniorinnen und Senioren aus dem Wohnheim St. Klara in Singen schaffen die Kinder durch verschiedene künstlerische Aktivitäten eine Plattform, auf der sich die Seniorinnen und Senioren ausdrücken können – unabhängig von ihren individuellen Einschränkungen. Die Kunstwerke werden in einer Theateraufführung präsentiert, bei der auch Eltern und Interessierte eingeladen sind.

Die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) Engen kooperiert mit dem Bürgerverein Hausen, um ihren Schülerinnen und Schülern praxisnahe Erfahrungen im „Bürgercafé Hausen“ zu ermöglichen. Einmal wöchentlich arbeiten die jungen Menschen dort in verschiedenen Café-Bereichen wie Service und Theke. Ziel des Projekts ist es, ihnen Fähigkeiten für eine spätere Beschäftigung im Servicebereich zu vermitteln und Schlüsselkompetenzen wie den Umgang mit Geld und Kommunikation zu erweitern.
Mit dem Projekt „Miteinander“ hat der Musikverein Bohlingen e. V. ein inklusives Benefizkonzert organisiert, bei dem Kinder des „Haus am Mühlebach“ mitwirkten. In über 12 Monaten erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam ein vielfältiges Programm aus Gesang, Tanz und Blasmusik, dass mit einer zweieinhalbstündigen Aufführung in der Aachtalhalle Bohlingen seinen Höhepunkt fand. Das Konzert zeigte, wie Inklusion durch Musik und Zusammenarbeit überwunden werden kann.

Der Turnverein 1885 e. V. Volkertshausen gründete die inklusive Tanzgruppe „TOGETHER ONE“ für Kinder zwischen 7 und 16 Jahren, mit und ohne Behinderung. Die Gruppe nahm erfolgreich am DAK-Dance-Contest teil und gewann den 1. Platz. Seitdem treten sie regelmäßig bei verschiedenen Veranstaltungen auf und tragen zur Inklusion in der Region bei, indem sie gemeinsam mit anderen Gruppen tanzen und auftreten.

Gewinner des Inklusionspreises 2018

Im Rahmen des Engagements für Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe wurden sechs herausragende Projekte ausgezeichnet, die den Weg für ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ebnen.

Das ZfP Reichenau überzeugte mit seinem Projekt „Supported Employment Reichenau“, das seit 2015 junge Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der beruflichen Wiedereingliederung unterstützt. Das Angebot umfasst Jobcoaching, die Akquise von Arbeitgebern, Unterstützung bei Bewerbungen und die Begleitung während der Einarbeitungszeit auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Ein weiteres Beispiel für gelungene Inklusion ist das Projekt „… und jetzt ein Wichtelmänner-Mann!“ des Caritasverbands Konstanz. Hier wurde ein Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für einen Menschen mit Behinderung geschaffen. Nach einem Praktikum mit intensiver Begleitung konnte der junge Mann einen regulären Arbeitsvertrag als Umzugshelfer bei der Firma „Wichtelmänner“ unterschreiben.

Auch der Caritasverband Singen-Hegau e. V. leistet mit seinem Projekt „Zweite Hilfe inklusive“ einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Eine inklusive Gruppe von Ehrenamtlichen bietet Menschen mit Behinderung nach einem Krankenhausaufenthalt Unterstützung beim Übergang in ihr Wohnumfeld. 2018 wurden 18 Begleitungen organisiert, bei denen besonderer Hilfebedarf frühzeitig erkannt und mit dem Krankenhauspersonal abgestimmt wurde.

Der Integrative Segelverein Bodensee e. V. fördert seit 2004 die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung. Ziel des Projekts „Segeln mit Menschen mit Behinderungen“ ist es, gemischte Teams auszubilden, in denen Menschen mit Behinderung Verantwortung übernehmen und eigenständig Segeln lernen können. Mit barrierefreien Einstiegsmöglichkeiten und betreutem Segeln bietet der Verein spannende Aktivitäten auf dem Bodensee.

Der Verein KoRolli Konstanz e. V. setzt sich seit 1990 für Inklusion im Sport ein. Rollstuhlsport wird an der Universität Konstanz und in Schulen angeboten, um die Perspektive von Menschen im Rollstuhl erfahrbar zu machen. Zudem hat der Verein „Sit-up-Paddling“ eingeführt, eine inklusive Variante des Stand-up-Paddlings.

Ein weiteres ausgezeichnetes Projekt ist das Eurolager e. V., das seit 1979 jährlich ein integratives Zeltlager organisiert. Menschen mit und ohne Behinderung aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Liechtenstein nehmen an kreativen und sportlichen Aktivitäten teil, um Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu stärken.

Gewinner des 1. Inklusionspreises 2017

Am 18.Dezember 2017 wurde der erste Inklusionspreis des Landkreises Konstanz durch Landrat Frank Hämmerle übergeben. Das Ziel des Preises ist es, über neue Wege zur Inklusion nachzudenken und das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung zu schärfen, damit das gemeinsame Leben von Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich wird.

Das Architekturbüro Spaeth und der Caritasverband Konstanz erhielten den Preis in diesem Jahr für ihr gemeinsames Projekt „Frühstück inklusiv! Ein Schritt in die Arbeitswelt“. Durch das Projekt wurde ein Frühstücksservice im Architekturbüro installiert, der durch einen Menschen mit Behinderung angeboten wird.

Gemeinsam mit dem Selbsthilfenetzwerk KOMMIT und dem ZfP Reichenau schafft die Regionalgruppe „Verrückt? Na und!“ eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich über seelische Erkrankungen zu informieren und in Kontakt mit Betroffenen zu treten und bietet den betroffenen Menschen somit die Chance zur Teilhabe an der Gesellschaft.

Weiterer Preisträger ist die Musikschule Stockach, die unter dem Titel „Inklusion für immer“ anlässlich des 40-jährigen Jubiläums besonderen Wert auf die Förderung von allen Menschen mit und ohne Behinderung gelegt hat. Menschen mit Behinderung sind auch Teil des Schulorchesters geworden.

Auf dem Stadtfest Singen wurde vom Caritasverband Singen-Hegau ein Team aus Menschen mit und ohne Behinderung gebildet. Dieses hat sich um die Organisation, den Ausschank und die Bewirtung rund um die Heimatbühne gekümmert. Für dieses Projekt wurde ebenfalls ein Preis verliehen.

Auch die Initiativgruppe „Unbehindert miteinander leben“ wurde für ihr Engagement ausgezeichnet. Sie organisiert seit zehn Jahren diverse Sport- und Spielnachmittage und Feste, um Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen.
Die inklusive Ehrenamtsgruppe „wir-na-und“ des Caritasverbands Konstanz setzt sich aus Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Zu den gemeinsamen Aktionen zählen ein Inklusionsstammtisch, öffentliche Gesangsauftritte und die Unterstützung der Behindertenbeauftragten. Hierfür hat die Gruppe ebenfalls eine Auszeichnung mit dem Inklusionspreis erhalten.

Kontakt

Landratsamt Konstanz
Jugendhilfeplanung
Otto-Blesch-Str. 49
78315 Radolfzell Konstanz

Ansprechpartnerin:
Maike Krause
+49 7531 800-2304
Inklusionspreis@LRAKN.de