Unterhaltsvorschuss

Anspruch auf Unterhaltsvorschussleistung:
Ein Kind hat Anspruch, wenn es bei einem Elternteil lebt, der ledig, verwitwet, geschieden oder dauerhaft getrennt vom Ehepartner lebt, oder dessen Partner für voraussichtlich mindestens 6 Monate in einer Anstalt untergebracht ist. Zudem muss der andere Elternteil entweder keinen Unterhalt zahlen oder das Kind keine ausreichenden Waisenbezüge erhalten. Für Kinder ab 12 Jahren gilt, dass sie keine Sozialleistungen beziehen oder der alleinerziehende Elternteil ein Einkommen von mindestens 600 Euro brutto hat.

Kein Anspruch besteht, wenn:
Beide Eltern zusammenleben, der alleinerziehende Elternteil heiratet oder eine Lebenspartnerschaft eingeht, das Kind nicht betreut wird oder sich in Pflege oder Heimaufenthalt befindet, der alleinerziehende Elternteil nicht kooperiert, der andere Elternteil Vorauszahlungen geleistet hat oder auf Unterhalt verzichtet wird. Ab 12 Jahren entfällt der Anspruch, wenn Sozialleistungen nach dem SGB II bezogen werden oder das Einkommen des alleinerziehenden Elternteils unter 600 Euro brutto liegt.

Höhe der Unterhaltsleistung (ab 01.01.2025):
0 bis 5 Jahre: 232 EUR6 bis
11 Jahre: 304 EUR
12 bis 17 Jahre: 399 EUR
Abgezogen werden Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils sowie Waisenbezüge und Einkommen des Kindes, wenn es nicht mehr zur Schule geht.

Auszahlung der Unterhaltsleistung:
Die Leistung wird ab Antragstellung für den Antragsmonat gezahlt und kann rückwirkend für den letzten Monat vor Antragstellung gewährt werden, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind und keine zumutbaren Bemühungen des Antragstellers gefehlt haben.

Antragstellung:
Der Antrag muss schriftlich beim zuständigen Jugendamt gestellt werden. Das Jugendamt unterstützt bei der Antragstellung. Das Antragsformular ist beim Jugendamt und den Rathäusern erhältlich. Wenn das Kind Unterhaltsvorschuss erhält, stehen die Zahlungen des anderen Elternteils dem Jugendamt zu.